Sicherheitsexperten von Bitglass und Cylance haben herausgefunden, dass neue Ransomware häufig nicht von den Anti-Malware-Schutzmechanismen einiger Cloud-Dienste erkannt wird. Microsoft OneDrive war mit einer Infektionsrate von 55 Prozent unter den führenden „Software as a Service“-Anwendungen (OneDrive, Google Drive, Box und Dropbox) am anfälligsten.
INFOXBOX: Wichtige Begriffe verständlich erklärt
Ransomware: Malware, welche einen Computer infiziert, sperrt und dann zur Zahlung eines Geldbetrags für die Entsperrung auffordert.Software as a Service (SaaS): Teilbereich des Cloud Computings – Software und IT-Infrastruktur werden bei einem externen IT-Dienstleister betrieben.
Bitglass: Anbieter einer Cloud-Access-Security-Broker-Lösung (CASB) – Ein CASB fungiert vereinfacht gesagt als eine Art Wächter, der es ermöglicht, dass Sicherheitsrichtlinien einer Organisation auch über die Grenzen der eigenen Infrastruktur hinweg durchgesetzt werden.
Cylance: Bietet Cybersecurity-Lösungen an, die auf künstlicher Intelligenz basieren und proaktiv Bedrohungen und Malware abwehren sollen.
Die Security-Studie zur Verbreitung von Malware in der Cloud, für die Bitglass und Cylance zusammenarbeiteten, beschreibt eine neue Art der Gojdue-Ransomware. Bezeichnet wird diese Schadsoftware als „ShurL0ckr“ – Tests zeigten, dass die integrierten Malware-Schutzmechanismen von Google Suite und Microsoft Office 365 die Bedrohung nicht erkannten, nur sieben Prozent der führenden Antivirus-Engines schafften dies. Für die Verwendung von ShurL0ckr geben Cyberkriminelle übrigens einen Anteil ihrer Erpressungserlöse an den Anbieter ab. Ein Ziel der Studie war auch die Ermittlung der Häufigkeit von Malware in der Cloud, dazu wurden zehn Millionen Cloud-Dateien durch das Bitglass Threat Research-Team gescannt. Microsoft One Drive und Google Drive wiesen auch hier die höchsten Infektionsraten auf.
Speichern in der Cloud ist immer mit einem Risiko verbunden
Die Studie zeigt eindrucksvoll: Malware ist auch in Cloud-Umgebungen eine reale Bedrohung. In lokalen Umgebungen haben User eine direkte Kontrolle über gespeicherte Daten, bei der Auslagerung in die Cloud bleibt nur das Vertrauen in den Anbieter. Dass dieser angreifbar ist und Sicherheitslücken existieren, belegen unter anderem die Erkenntnisse von Bitglass und Cylance. Unsere Empfehlung deshalb: Sensible Daten gehören nicht in die Cloud! Bei der lokalen Speicherung müssen natürlich entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden – insbesondere, wenn das Endgerät mit dem Internet verbunden ist.
nur 7% ist aber nicht schön. d.h. einige Malware kann man kaum fernhalten. Ich speichere sensible Daten immer in USB-Festplatte oder Heimserver. Ich weiß es ist nicht die sicherste. aber zumindestens kann ich kontrollieren, wann ich diese Datein benutze und ob die online gehen sollen.